Unsere Produkte im Bereich Ultramarinblau

Physikalische und chemische Eigenschaften

Die chemische Zusammensetzung für die Variante Ultramarinblau dunkel lautet Na8Al6Si6O24S4,es ist also das Polysulfid eines Natriumaluminiumsilikats und gehört damit zu den wenigen anorganischen Pigmenten, die kein Schwermetallatom besitzen.

Die blaue Farbe entsteht durch Polysulfid-Anionen in den Hohlräumen einer Gitterstruktur aus Aluminium-, Silizium- und Sauerstoffatomen.

Temperaturbeständigkeit

Die Temperaturbeständigkeit von Ultramarinblau ist sehr gut, es ist bis ca. 900 °C stabil. Die Teilchengröße der Primärpartikel liegt zwischen 300 und 8000 nm, je nach Type. Die Teilchen sind daher größer als Eisenoxide und z. B. in einer Betonmatrix sehr gut fixiert. Auch eine elektrostatische Einbindung analog den Eisenoxiden findet statt.

Ultramarinblau ist in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslich. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen anorganischen Pigmenten ist die geringe Stabilität gegen Säuren. Es wird bereits durch verdünnte oderschwache Säuren zerstört. Um das zu verhindern, gibt es beschichtete säurestabile Typen auf dem Markt.

Reaktionen mit Zement / Kalk

Obwohl in der Literatur Ultramarin als "alkaliresistent" beschrieben wird, kann es bei der Betonherstellung zerstört werden. Die Kationen der sogenannten Clathrat-Struktur werden von Natriumionen gebildet, die durch das im Zement vorhandene Calcium ausgetauscht werden können. Dieser Austausch des Metallatoms im Kristallgitter führt zum Farbverlust. Weiterhin greifen Alkali das farbgebende Polysulfid durch OH- aus. Auch dies führt zu Farbverlust oder Farbänderung.

Im großen Stil können diese Reaktionen während der Erhärtungsphase des Betons stattfinden. Auch nachdem Erhärtungsprozess sind diese Reaktionen möglich, speziell wenn das Betonprodukt der freien Bewitterung ausgesetzt ist. Prinzipiell sind die Reaktionen solange möglich wie freies Calciumhydroxid (aus Zement) und Feuchtigkeit im Betonstein vorhanden sind.